Akupunktur

Akupunktur (Lat.: acus= Nadel, punctio= das Stechen) ist ein Teilgebiet der traditionellen Medizin (TCM).

Sie basiert auf der Lehre von Yin und Yang, welche später durch die Fünf-Elemente-Lehre und der Lehre von den Meridianen ergänzt wurde. Sie verbindet in drei Verfahren:

  1. Einstechen von Nadeln in die Akupunkturpunkte
  2. Erwärmen der Punkte (Moxibustion)
  3. Massage der Punkte (Akupressur)

In der Akupunktur werden rund 400 Akupunkturpunkte maßgeblich benutzt. Zur Vereinfachung wurden zwölf Hauptmeridianen, die jeweils spiegelbildlich auf beiden Körperseiten paarig angelegt sind, eingeführt. Acht Extrameridiane und eine Reihe von sogenannten Extrapunkten ergänzen dieses Bild. Durch das Einstechen der Nadeln soll der Fluss des Qi beeinflusst werden.

Noch älter als die Akupunktur ist die Akupressur. Hier werden die Punkte mit Hilfe der Fingerkuppen oder auch mit Hilfe von Werkzeugen massiert, weshalb die Akupressur auch als eine nicht-invasive Form der Akupunktur betrachtet werden kann.

Zu den verschiedenen Konzepten der Akupunktur zählen die Ohrakupunktur (Auriculotherapie) sowie die Handakupunktur.
Eine Akupunktursitzung dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Dabei wird der Patient ruhig und entspannt gelagert, typischerweise liegt er oder sitzt bequem. Auch nach der Akupunktur sollte der Patient noch eine Zeit lang entspannt verharren. Eine komplette Therapie umfasst in der Regel 10 bis 15 Sitzungen.

Die Indikationsliste für Akupunktur umfasst unter anderem folgende Bereiche:

  • Erkrankungen des Atmungssystems (etwa akute Sinusitis)
  • Gastrointestinale Störungen (etwa chronische Ulzera)
  • Schlafstörungen
  • Asthma bronchiale
  • Neurologische Störungen (Schlaganfall)
  • Muskuloskeletale Erkrankungen (Cervicobrachialsyndrom)

Als anerkannte Indikation für eine Akupunkturbehandlung gelten auch chronische Schmerzen, z.B. Rückenschmerzen, wenn kein körperlicher Befund vorliegt.

Im Allgemeinen treten bei sachgemäßer Handhabung der Akupunktur kaum Nebenwirkungen auf:

  • Hämatome an der Einstichstelle.
  • dauerhafte Verfärbung der Haut (Argyrose) sowie Entzündungen bei langen Verweildauern der Nadel.
  • Es können vereinzelt Blutstropfen austreten.
  • Bei bestimmten Punkten oder Punktkombinationen kann dem Patient schwindlig werden (selten).
  • Taubheitsgefühl

Seit dem 1.Januar 2007 zahlen alle deutschen gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland Akupunktur bei chronischen Schmerzen in der Lendenwirbelsäule oder in den Knien (Gonarthrose) im Rahmen einer Schmerztherapie.

Viele deutsche private Krankenversicherungen, Beihilfen und die Postbeamtenkrankenkasse bezahlen Akupunktur zur Behandlung von Schmerzen, nach Einzelfallentscheidung meist auch für weitere Diagnosen.

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  • Dr. med. Ernst Misgeld
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